NORR Magazin – 1 Woche in Nordnorwegen

Laura magazin, querbeet Schlagwörter: , ,

Am 20. März 2018 bekam ich eine Nachricht meiner besten Freundin. Darin war ein Link und die Frage „Wäre das was?“. Das Magazin NORR suchte in Zusammenarbeit mit Highländer Reisen einen Reisereporter für Nordnorwegen. Eine Woche Wandern, Fotos machen und danach einen Artikel schreiben. Das klang ziemlich toll. Aber ich ließ es erstmal liegen. Ich hatte bei sowas kein Glück, warum sollte es dieses Mal anders kommen? Außerdem, könnte ich überhaupt einen Artikel schreiben?

Der Einsendeschluss war Ende April und je näher das Datum rückte, desto weniger ließ mich der Gedanke los, es einfach mal zu probieren. Wie sollte es denn auch klappen, wenn ich es nicht versuchte? Ende April würde ich in England sein, daher setzte ich mich eine Woche früher doch noch dran und schusterte eine Bewerbung zusammen. Die Auswahl meiner Bilder war noch das kleinste Problem. In das Motivationsschreiben, das max. 1000 Zeichen lang sein durfte, investierte ich einige Zeit. Am Ende schaffte ich es auf 995 Zeichen und hatte alles in Kürze gesagt, perfekt! Als ich das fertige pdf abschickte, fühlte ich mich gut. Leicht optimistisch und vor allem stolz, dass ich es doch nicht ignoriert hatte.

Am 9. Mai erhielt ich eine Info von NORR, dass sie gerade dabei seien, die Bewerbungen zu sichten. Also doch noch eine Chance? Genau eine Woche später – ich war gerade bei der Arbeit – ploppte eine E-Mail auf, wieder von NORR. Wieder eine Vertröstung oder eine Absage? Aber dann las ich in der Vorschau diese eine Zeile Text:

Hei Laura! Der Tag beginnt mit einer guten Nachricht: Unter a…

Warte, was? Wie jetzt? Wie in Trance öffnete ich die Mail, las sie als hätte ich Watte in meinem Kopf und war völlig baff: Ich wurde ausgewählt, ich wurde tatsächlich als Reisereporterin ausgewählt. Gewonnen wäre hier falsch gesagt, ich hatte mich ja darauf beworben und nicht nur eine blöde einfache Frage beantwortet, wie z. B. ob Norwegen zu Europa oder Afrika gehörte. Ich musste aufpassen, dass ich vor Freude nicht laut durch mein Büro schrie. Zum Glück war Mittagspause und ich konnte zumindest meinen Kollegen sofort davon erzählen. Von der Bewerbung gewusst hatten bisher sehr Wenige. Aber nun konnte ich es hinausbrüllen in die Welt, was ich nicht tat. Denn blöderweise konnte ich es selbst kaum glauben.

In zweieinhalb Monaten sollte es losgehen, zusammen mit einer Reisegruppe nach Nordnorwegen, ein paar hundert Kilometer über dem Polarkreis. Es war lustig, sich mal nicht um die Organisation einer Reise kümmern zu müssen. Einfach dann nur das tun, was mir Spaß macht. Vielleicht war es deswegen auch lange Zeit so unwirklich für mich. Und die viele Arbeit und Überstunden sorgten dafür, dass der Gedanke eher in den Hintergrund geriet. Bis es dann ans Packen ging. Und nach München, von wo ich den Flug nach Norwegen antrat. Dann realisierte ich es langsam. Ich war schon ein bisschen nervös. Aber die Menschen, mit denen ich diese Woche verbringen durfte, waren ausgesprochen angenehm. Ich habe mich so wohl gefühlt. Ich teilte mir das Zimmer mit der Reiseführerin Tine, was auch sehr gut geklappt hat.

Überhaupt war die Woche total lustig. Wir sahen viel, wanderten viel. Gegenüber dem Hochsommer in Deutschland waren die 15 Grad in Norwegen eine Erleichterung für alle. Abends fasste ich den Tag und meine Gedanken in meinem Reisetagebuch zusammen. Wie immer vergeht eine Woche zu schnell, wenn alles passt und schön ist. Aber sie wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Ich war zum ersten Mal in Norwegen, aber sicher nicht zum letzten Mal. Das Schreiben des Artikels kostete mich keine 2 Tage und die Auswahl der Bilder war auch schnell getroffen. Das überraschte mich ein bisschen. War doch nicht so schwer wie ich dachte.

Fast einen Monat später halte ich nun das Magazin in der Hand mit meinem Bericht… wenn auch ein klein abgeändert. Und dann steht da mein Name

TEXT UND FOTO: LAURA VRANOS

Der absolute Wahnsinn. Es fühlt sich ganz gut an und ich bin stolz auf mich und sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe. Irgendwie würde so etwas gerne öfter machen, das scheint genau meins zu sein. Mal sehen, ob sich irgendwann wieder eine solche Chance ergibt.